Wednesday, September 27, 2006

Recht auf Geschmacklosigkeit: Kein Diktat der Kulturinhalte von Kulturlosen etc.

Zur aktuellen Debatte um die Kulturfreiheit in Deutschland in Zusammenhang mit der Absetzung von Idomeneo an der Deutschen Oper Berlin, hat sich nun auch der Historiker Prof. Michael Wolffsohn geäussert, der Artikel ist hier zu lesen.

Tatsächlich ist es fragwürdig, wenn sich in vorauseilendem Gehorsam die Intendantin einer grossen deutschen Oper, nicht etwa eines kleinen Provinzzirkus, nahezu spontan dazu hinreissen lässt, eigenmächtig eine Oper aufgrund von subjektiven Mutmassungen, Ahnungen oder Quasi-Gerüchten abzusetzen, und somit die Kultur, das eigene Operhaus und sich selbst zu zensieren. Denn das ist nach meiner Sicht nicht nur eine Missachtung der Kulturfreiheit, sondern auch ein Quasi-Verrat am eigenen Haus.

Im Übrigen möchte auch Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble mit den Konferenzteilnehmern gerne die Oper besuchen, vielleicht ein weiterer Grund, die Entscheidung zu revidieren, wenn diese ohnehin nicht noch personelle Konsequenzen nach sich zieht.

Quelle: Netzeitung

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